Ich nähe mir geraden einen Frühlingsmantel aus einem leichten Bouclestoff in Pinktönen. Als mein Mann den Stoff sah, musste er an Miss Umbridge von Harry Potter denken... Hilfe.... na ich hoffe ich sehe am Ende mit dem Mantel nicht so trutschig aus.
Als Schnitt verwende ich den schlichten, unkomplizierten, geraden Jackenschnitt aus der Burda easy H/W 2015.
Beim Aufnähen der Taschen habe ich was Neues ausprobiert und war sofort vom Ergebnis begeistert. Schaut mal keine Naht auf dem Oberstoff zu erkennen. Magic 😀 Wie habe ich das bloss gemacht? Ich habe zuerst die Tasche mit Futter verstürzt und anschließend nur das Futter ganz knapp auf das Vorderteil gesteppt.
Ich war so begeistert von der Technik, dass ich bei der zweiten Tasche mit fotografiert habe, weil ich euch unbedingt genau zeigen wollte, wie man verstürzte Jackentaschen fast unsichtbar mit der Nähmaschine aufnähen kann. Also los gehts.
1. Ihr braucht euer Jackenvorderteil und die fertig, mit Futter, verstürzte Tasche. Das Futter sitzt passgenau auf der Tasche, nicht größer, eher sogar etwas einhalten beim Nähen.
2. Tasche auf dem Vorderteil positionieren und feststecken.
3. Nun den Oberstoff von der Tasche etwas von der Kante wegziehen, so daß das Futter zum Vorschein kommt. Es reichen 2-3 mm vom Futter.
4. Das Futter, und nur das Futter, an das Jackenvorderteil feststecken. Ihr müsst hier wirklich genau darauf achten nur das Futter zu erwischen. Manchmal schiebt sich die Nahtzugabe vom Verstürzen der Tasche dazwischen. Wenn ihr die Nahtzugabe mit annäht, wird die Naht zu dick und die Tasche steht ab. Also hier gewissenhaft stecken. Das erspart den Nahttrenner.
5. Nun knappkantig das Futter annähen. Ich habe dafür mein Blindstichnähfüßchen genommen, das links etwas höher ist als rechts, dadurch liegen die Teile besser unter der Nähmaschine und verrutschen nicht. Das ist alles sehr friemelig aber das Ergebnis überragend. Probiert es aus.
6. Jede Seite einzeln und nacheinander annähen. Anschließend die Tasche bügeln und freuen.
Wenn ihr wirklich knapp näht, dann sieht man das Futter gar nicht, außer man nimmt eine Lupe oder sucht speziell danach oder zieht, wie ich hier auf dem Foto, den Stoff auseinander.
Die Technik eignet sich besonders gut für dicke Stoffe. Die Tasche ist innen schön sauber verarbeitet und fast unsichtbar, ohne dicke Steppnaht, am Vorderteil befestigt.
Probiert es aus und ich hoffe ihr seit genauso begeistert wie ich.
Liebe Grüße Andrea, die jetzt erstmal an ihrer Jacke weiter nähen wird.